Lochkorrosion
Bei Lochkorrosion treten an der Oberfläche zunächst sehr kleine Korrosionsstellen vor allem bei Werkstoffen auf, deren Oberfläche durch Flächenkorrosion passiviert ist. Chlorid- oder Bromidionen verdrängen dabei aus der Oxidschicht Sauerstoff und nehmen seinen Platz ein. Dadurch ist die entsprechende Stelle nicht mehr durch die Oxidschicht geschützt. Wenn günstige Umgebungsverhältnisse nicht für eine Repassivierung der Fehlstellen sorgen, tritt Korrosion auf.
Sichtbar sind oberflächlich zunächst lediglich punktförmige Korrosionsstellen. Diese werden in tieferen Schichten zunehmend krater- oder trogförmig ausgeweitet. Wegen der nur geringen Oberflächenschäden bleibt Lochkorrosion oft lange unbemerkt.
Befördert wird sie durch:
- fehlenden Sauerstoff an den Korrosionsstellen. Dies beeinträchtigt die Repassivierung und verstärkt die Bildung von Konzentrationselementen
- elektrochemisches Potential
- niedrige pH-Werte und hohe Temperaturen
Stahl-Legierungen mit Molybdän oder Chrom sind beständig gegen Lochkorrosion, können aber durch Glühen ihren Schutz verlieren.