Vergütungsstahl
Als Vergütungsstähle werden unlegierte und legierte härtbare Stähle bezeichnet, deren Zug- und Dauerfestigkeit durch Härten und Anlassen (Vergüten) erhöht wird.
Während des Umwandlungshärtens und beim späteren Anlassen kann gezielt durch Härtetemperatur, Abschrecken, Anlassdauer und Anlasstemperatur Einfluss genommen werden. Bei geeigneten Umgebungen und Verfahren ist auch Aufkohlen und Nitrieren möglich. Höchste Zähigkeit wird erreicht, wenn vor dem Vergüten durch Normalglühen ein feinkörniges Gefüge erzielt wird.
Vergütungsstähle haben Kohlenstoffgehalte zwischen 0,2 und 0,65 Prozent. Komponenten wie Nickel, Molybdän, Chrom oder Mangan werden auf den Verwendungszweck abgestimmt. Per Stirnabschreckversuch wird die Härtbarkeit ermittelt.
Verwendet wird Vergütungsstahl dort, wo Bauteile statischen, dynamischen oder schwingenden Beanspruchungen ausgesetzt sind sowie VerschleißFestigkeit, Zugfestigkeit und Kerbunempfindlichkeit gefordert sind (etwa für Kurbelwellen, Pleuelstangen, Bolzen und Schrauben). Gewünscht ist oft eine gute Zerspanbarkeit. Das Schweißen von Vergütungsstählen erfordert ein auf die Zusammensetzung abgestimmtes Vorwärmen, um Versprödung und Rissbildung zu vermeiden
Vergütungsstähle können unterschiedlich eingestellt werden, etwa zum Kaltumformen, Massivkaltumformen (Vergütung nach der Umformung), auf bessere Härtbarkeit (Borkomponente) oder höchste Festigkeit (Nickelkomponente).
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Beispielsätze:
- Feinschneidbar sind unter anderem Aluminium und Aluminiumlegierungen, Kupfer, Messing, unlegierte Stähle und niedriglegierte Vergütungsstähle.