Automatenstahl
Als Automatenstähle werden jene Stahlsorten bezeichnet, die durch Legierung mit Sulfiden oder Phosphaten, Bismut, Tellur und Mangan für das Spanen bei hohen Geschwindigkeiten geeignet sind, insbesondere zum Drehen und Bohren. Bei Automatenstählen ist die Verformungsfähigkeit herabgesetzt, so dass beim Spanen kurzbrechende Späne entstehen, die sich gut abführen lassen. Automatenstähle haben zudem eine hohe Oberflächengüte.
Die Legierung von Automatenstählen weist entweder spröde oder weiche Einschlüsse von Legierungskomponenten auf, die spanbrechend wirken. Sulfide und Phosphate als Legierungskomponenten erzeugen solche spröden Einschlüsse.
Für besonders hohe Schnittgeschwindigkeiten wurden früher vor allem bleilegierte Stahlsorten verwendet, die jedoch einen hohen Aufwand für die Arbeitssicherheit erfordern, weil beim Schneiden toxische Bleidämpfe abgesaugt werden müssen. Die bleilegierten Automatenstähle wurden darum weitgehend von Stählen mit Mangan und Schwefel als Legierungskomponenten abgelöst, die ebenso wie solche mit Bleilegierung weiche, spanbrechende Einschlüsse im Stahl bilden.
Automatenstähle gibt es in Sorten, die für Bauteile mit geringer Beanspruchung ausreichend sind, sowie in Sorten, die aushärtbar sind und auch für Bolzen oder Stifte eingesetzt werden können.